© Sabine Dörner

Der Wotansweg – ein alter Weg neu entdeckt

Ehrenamtliche Wegepaten im WesterburgerLand haben ihn wiederbelebt: den W3, auch Wotansweg genannt. 17,5 km ist er lang, kann aber auch mit der Bahn geschickt auf rund 13 km abgekürzt werden. Die Strecke ist in beide Richtungen ausgeschildert: mit einem gelben W3 auf schwarzem Grund. Wir sagen herzlichen Dank an Sylvia und Werner Hönig (Wallmerod), Heike Zimmermann (Weidenhahn) sowie Doris und Klaus Heisters (Westerburg) für ihr ehrenamtliches Engagement!

Die Wegbeschreibung: Los geht’s

Man kann den W3 in Westerburg beginnen am großen Parkplatz Ecke Wörthstraße und Günter-Koch-Straße – und nach 18 Kilometern hier gemütlich im Café einkehren. Zunächst folgt man dann der Wörthstraße und geht zwischen Stadion und Schulzentrum entlang den Berg hinauf durch die Unterführung der Willmenroder Straße und weiter hinauf zur Lessingstraße. Ein Stück folgen wir der Schlosswiesenstraße, dann geht es rechts hinauf über die Bahnstrecke und schließlich auf den Radweg zwischen Westerburg und Wallmerod. Diesem folgt man durch Wiesen und Felder bis zum alten Bahnhof Sainscheid, quert hier links durch das Dorf und wandert über die schönen Wiesen oberhalb des Ortes nach Guckheim hinüber.

Schräg rechts durch den Wald hinunter ist der Weg manchmal etwas verwachsen, vor der Tongrube schlängelt sich dann der winzige Pfad an Fischteichen vorbei auf den größeren Waldweg nach Guckheim hinein. Das Dorf berührt man nur am Rand (früher ging der Weg entlang der Hauptstraße durch den ganzen Ort). Es geht wieder an einer Tongrube („Erna-Marie“) vorbei. Es folgt nun ein für hiesige Verhältnisse erstaunlich steiler Aufstieg zum 435 Meter hohen Küppel (oder Burgberg) oben in Weltersburg.

Beeindruckende Aussichten

Die Aussicht von hier oben reicht beeindruckend weit bis zum Taunus und nach Limburg. Eine ähnliche Sicht hat man im Verlauf des nun folgenden, wohl schönsten Wegstücks noch mehrfach, aber kaum mit so viel Übersicht und „Gipfelgefühl“.

Vom Küppel hinunter an der freundlichen Weltersburger Kapelle und altem Fachwerk vorbei läuft man nach Girkenroth hinüber. Am letzten Eck oberhalb des Ortes ist ein Abstecher von 600 m zum Kranstein möglich, einem geologisch höchst eindrucksvollen Basaltkegel in Form eines „aufgeschnittenen“ Vulkanschlotes. Kehrt man von diesem Abstecher zurück, geht man gemütlich nach Girkenroth hinab und durch die stillen Straßen des Ortes bis zum Steinbruch am Ortsende, der – mit einem kleinen See gefüllt – etwas versteckt links am Weg liegt und mit seiner steil aufragenden Rückwand einen Blick lohnt.

Rund um den Girkenrother Kopf

Nun folgt man dem wunderschönen Naturpfad am Waldrand (immer wieder mit Sicht nach Süden) um den Girkenrother Kopf herum. Bevor man nach links zur größeren Waldfläche des Watzenhahns abbiegt, bietet sich ein zweiter Abstecher von nur 300 m zum Dreiherrenstein und -brunnen an. Dies ist keine geologische, sondern eine historische Besonderheit: der Legende nach ein sozusagen neutraler Treffpunkt der Herren von Kurtrier, Nassau-Oranien und Westerburg-Leiningen, wenn es Streitigkeiten auszuhandeln gab.

Zurück vom Abstecher steigt man über die freie Waldwiese hinauf, am Wegrand oben laden eine Bank und eine Schutzhütte – wieder mit guter Sicht – zur Pause ein. Anschließend geht der Weg nun über die Flanke des Watzenhahns. Dieser Name leitet sich vermutlich vom Wort „Wotanshain“ (eventuell eine vorgermanische Kultstätte) ab und gibt dem Weg W3 seinen Namen, da er in großer Runde diesen etwa 475 m hohen, breiten, bewaldeten Berg umrundet. Durch den insgesamt lichten und schönen Wald steigt man auf der Nordseite nach Berzhahn hinab.

Die Kreisstraße zwischen Berzhahn und Wengenroth

Nun folgt der Wermutstropfen des ganzen Weges, denn die Wege- und Straßenführung lässt keine Alternative zur Verwendung der Kreisstraße K 94 über etwa 900 Meter in Richtung Wengenroth zu. Wer findig ist, läuft ab Berzhahn links in etwas Abstand zur Straße über und durch die Wiesen(-wege) und kann bis zur Elbbach-Überquerung gut 500 Meter doch noch angenehm ohne Asphalt gehen, danach ist die Straße unvermeidbar. (Oder man folgt dem Ratschlag von Wanderpatin Heike Zimmermann und nutzt die Eisenbahn, was den Weg auch verkürzt. Eine Beschreibung gibt es weiter unten.)

Die K 94 verlässt man kurz vor Wengenroth nach rechts und findet sich an einem hübschen Fischteich wieder, der noch einmal – mit Bank – zur Pause einlädt. Anschließend führt der Weg über kleine Sträßchen zwischen den Wiesen (nord-)östlich an Wengenroth vorbei (früher ging es durch Wengenroth hindurch) und über naturbelasse, verschlungene Waldpfade nach Westerburg zurück und zwischen Aldi und Centershop vorbei. Das wird manchen überraschen: Wer hätte gedacht, dass dahinter im Wald so schöne Wege sind? Nach wenigen Metern an der Straße entlang ist man wieder zurück am Ausgangspunkt.

Ein alter Weg und seine Geschichte 

Der W3 existiert schon seit mehr als 30 Jahren, sein Verlauf wurde im Laufe der Jahre immer wieder verändert, was auf den alten Wanderkarten von 1993, 2000 und 2008 gut ersichtlich ist. Natürlich hat zum Beispiel der Bau der Umgehungsstraße Westerburg einiges verändert, ebenso wie der Bau des Einkaufszentrums am ehemaligen Tiergarten hinter dem Schafbach. Oder die Ortsdurchquerungen an den Hauptstraßen entlang waren früher vom Verkehr her möglich, heute meidet man sie.

Nicht immer stimmte der tatsächliche Verlauf mit den Karten überein, es fanden sich bei der aktuellen Erneuerung des Weges auch alte Wegmarkierungen an Stellen, an denen sie nach keiner Karte hätten sein dürfen.

Auch jetzt haben sich noch sinnvolle und notwendige kleine Änderungen ergeben, nachdem die neue Auflage der Karte schon in Auftrag gegeben war: Früher ging der Weg durch das Gelände der Tongrube, die älteste Variante vom W3 ist schon lange im ‚Loch‘ verschwunden.

Tipp: Abkürzung mit der Bahn – ganz ohne Kreisstraße

Wer nicht entlang der Kreisstraße gehen möchte und sich über eine Abkürzung freut, beginnt seinen Weg zum Beispiel am Westerburger Bahnhof, lässt hier sein Auto stehen und fährt mit der Bahn nach Berzhahn. Von hier folgt man dem Weg in Uhrzeigerrichtung nach Westerburg. Der Fußweg ist dann insgesamt etwa 13 Kilometer lang. Es empfiehlt sich, die Bahnfahrt an den Anfang zu setzen, um später nicht auf den Zug warten zu müssen.

Der Fahrplan RB 90 ist im Internet für das Jahr 2022 zu finden. Wer mag, kann einfach und aktuell Trainoclock nutzen.

Kurz & bündig

Kennzeichnung

Der W3, Wotansweg, ist in beide Richtungen ausgeschildert mit W3 in gelber Farbe auf schwarzem Grund.

Verlauf

Westerburg – Sainscheid – Guckheim – Weltersburg – Girkenroth – Berzhahn – (Wengenroth wird östlich umgangen) – Westerburg

Länge

ca. 17,5 km (ohne Abkürzung oder Abstecher)

Start und Ziel

Bahnhof in Berzhahn oder in Westerburg sowie an jedem anderen Punkt an der Strecke

Anspruch

mittel

Wegbeschaffenheit

Zum großen Teil asphaltierte, befestigte Wirtschaftswege, dazu Wald- und Wiesenwege, aber auch Bürgersteige im Ort. Das Teilstück Kreisstraße kann bei der Abkürzung wegfallen.

Schatten

Offene Stellen, teilweise von Bäumen gesäumte Wege und Wald.

Besonderheiten

Immer wieder weite Ausblickpunkte, Wälder, Abstecher Richtung Geotop „Kranstein“ oder Dreiherrenstein. 

Einkehr und Rastplätze

Cafés und Einkehrmöglichkeiten in Westerburg. Rastplätze gibt es auch in Weltersburg auf dem Küppel.

Mehr Informationen

Tourist-Information WällerLand am Wiesensee (TiWi)

Wotansweg (W3, 13–17 km)
Streckenführung W3
Wäller Ruheweg (W1, 14 km)
Alle W-Wege im Überblick

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