Aus Umweltschutzgründen wird der Wiesensee erst im Herbst vollständig abgelassen, teilt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Westerburg, Markus Hof, mit.
Sicherheit steht im Fokus
Im November 2021 waren bei einer üblichen Kontrolle Mängel an der Stauklappe festgestellt worden. Daraufhin hatte die Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord eine baldige Ablassung des Wassers angeordnet, um den Wasserdruck zu reduzieren.
Das völlige Ablassen rief kritische Reaktionen herauf: Die Hotelbetreiber am See befürchteten beispielsweise einen jähen Gästerückgang. Aber vor allem hatte, so berichtet Redakteur Michael Wenzel von der „Westerwälder Zeitung“ (1. April 2022), ein Bürger bei der Staatsanwaltschaft Koblenz gegen die Verantwortlichen der SGD Nord, des Oberen Wasserwirtschaftsamtes sowie der Oberen Naturschutzbehörde in Koblenz Strafanzeige erstattet. Auch die Naturschutzinitiative rief zu einem alternativen Vorgehen auf.
VG findet alternativen Weg und hilft Kröten
Daraufhin fand sich folgende Lösung: Nach der bereits erfolgten Teilabsenkung sollen Pumpen für den Notfall bereitgehalten werden, so die Überlegung seitens der VG.
Und: Derzeit sind abgeschnittene Weiden am Seeufer zu sehen. Diese sind dort verankert, damit auch in diesem Jahr geeignete Lebensräume für die Amphibien vorhanden sind. Die Kröten, deren große Wanderung aufgrund der kalten Nächte erst im April erfolgen wird, sollen so Laichplätze finden können.
Reparaturaussichten
Ein Ingenieur werde damit beauftragt, das erforderliche Stauvolumen zu errechnen, was in einigen Wochen erfolgen könne, so die VG. Danach solle die Hochwasserentlastungsklappe durch ein Bauwerk ersetzt werden. Außerdem wird betont: „Die Genehmigungsunterlagen für das Mönchbauwerk sollen zeitnah eingereicht werden.“
Die Aussicht ist heiter: Erst im Herbst werde das Wasser weiter abgelassen – doch mit dem Ziel, dass „wir im nächsten Jahr den Wiesensee wieder anstauen dürfen“, wird Markus Hof zitiert.