© Sabine Dörner

Jörg Hegemanns Boogie-Woogie bringt Schwung ins Leben

. Kennen Sie das auch: Verspannt, müde, zu kaputt zum Lesen oder zu irgendetwas anderem als Fernsehen? Da gibt es Abhilfe, es braucht nur zwei Zutaten: Jörg Hegemann und ein Klavier. Nicht mal Licht ist nötig: Denn der Musiker spielt die Stücke auswendig. 

Sicher sind die Griffkombinationen schon in seinen Fingern gespeichert, denn so schnell lesen wie er spielt, das wäre bereits eine Kunst für sich. Mit Virtuosität greift der Mann aus Witten in die Tasten und rockt sein Publikum – dieses Mal im Stöffel-Park in Enspel. 

Energie, die auf die Zuhörer übergeht

Die Köpfe der Zuhörer können nicht stillhalten, und immer wieder werden die Handys gezückt, um diese Tongewalt aufzunehmen, einige Sekunden festzuhalten.
Jörg Hegemann, stilvoll gekleidet mit weißem Hemd und schwarzem Anzug, kann am Ende des Abends sicher die Stoffe auswringen, so viel Energie und Konzentration steckt er in seine Stücke, die übrigens tatsächlich teilweise aus eigener Feder stammen. 

Eins hat er für eine Tanzmeisterschaft in Bergen komponiert, später ist die Uraufführung von „Tiger Feet Parade“, ein Auftragswerk, das er für einen Tanzklub schrieb, zu hören.
Doch er zitiert natürlich auch viele seiner Vorbilder – allen voran Albert Ammons (1907–1949), dessen Stücke damals richtige Gassenhauer waren –, wobei er seinen eigenen Stil und Ideen gerne einbringt. 

Hegemann ist auch ein guter Moderator

Mit dem „Hot House Boogie“ heizt er gleich zu Anfang ein. Seine Finger beginnen bereits zu spielen, bevor er richtig sitzt. Dann nimmt er gleich den „Train to Chicago“… Blues und Boogie haben viel mit Dampfmaschinen und Lokomotiven zu tun, erfährt das Publikum. Da ist er ja im Stöffel-Park gerade richtig.

Meade Lux Lewis und Pete Johnson sind weitere geschätzte Boogie-Woogie-Größen der ersten Stunde. Der Musikstil kam 1928 zu seinem Namen durch Clarence „Pinetop“ Smiths Titel „Pinetop’s Boogie Woogie“. Dass diese Musik anfangs gerne in Bordellen gespielt wurde – sozusagen als Stimmungsmacher hinter dem Vorhang versteckt – davon weiß Hegemann auch zu berichten.

Ein Blumenstrauß für den Meister des Boogie-Woogies

Er ist ein guter Erzähler und ein Kenner seines Genres, der mit reichlichen, spannenden Details aufwarten kann. Das macht er so sympathisch und mit so nettem Humor, dass selbst Mafia-Storys amüsant erscheinen. Gershwins „Lady be good“ spielt er in seiner eigenen Version, und ein rasend schnelles „When you and I were young“ ist ebenfalls zu hören, und immer wieder denkt man: Dieser Klavierspieler könnte noch ein paar Tasten mehr gebrauchen.

Ein schönes Bild zum Abschluss: Die Künstlerin Marlen Seubert übergibt Jörg Hegemann einen Rosenstrauß. Er ist oft bei ihr in Härtlingen aufgetreten – und nutzte erneut ihr Klavier, denn sie hat es vor einigen Jahren dem Stöffel-Park überlassen.

Viel Applaus gibt es für den Meister des Boogie-Woogie, Jörg Hegemann, der seinen Zuhörern viel Schwung und ein gutes Gefühl mitgibt. Nichts geht über Livemusik, insbesondere, wenn sie so gut ist.

(Text und Foto: Tatjana Steindorf)

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