© Sabine Dörner

Kulinarischer Wettstreit zwischen Germanen und Römern

Wie bekommt man Germanen, Römer und Kelten an einen Tisch? Natürlich durch einen Wettkampf! Im Stöffel-Park wurde nun aber nicht mit Schwertern, sondern insbesondere kulinarisch miteinander gerungen. Und die Verkoster – die Gäste in der Alten Schmiede – urteilten über Sieg und Niederlage.

Wer waren unsere Vorfahren?

Bei dem „Sigambrer-Abend“ ging es um die Wurzeln der Deutschen. Über Römer und den Limes wird viel und Heroisches erzählt, aber wer war ihr Gegenüber und somit Vorfahre der hiesigen Bevölkerung? Das Thema beschäftigte Uwe Steiniger, der damit auch Sabine Dörner (Mitherausgeberin des Wäller Magazins „Hannes“) begeisterte. Beide haben mit Martin Rudolph (Geschäftsführer des Stöffel-Parks) schon die Kochshow mit Clemens Wilmenrod II. in der Sparte „Kultur & Kulinarik“ im Stöffel-Park umgesetzt. Und nun war Premiere des Sigambrer-Abends, für den der Eventservice DD Die Idee das Menu kreierte: Es gab von der Vorspeise bis zum Dessert alles in zwei Varianten: nach römischer und germanischer Art.

Musical-Lieder setzen Kelten in Szene

Doch zunächst setzten sich die Kelten, die schließlich noch vor den anderen in der hiesigen Region lebten und ihre Spuren hinterließen, kulturell in Szene an diesem Abend, der in die Zeit des uralten Lichtfests Imbolc fiel. Auszüge aus dem sich im Entstehen befindlichen Musicals „Druidenstein“ waren zu hören, neuzeitlich untermalt durch eine stimmungsvolle Leinwandpräsentation. Die schönen Lieder um die sagenumwobene Herke oder die Mondgöttin trugen Julia Fernholz sowie Alissa und Nadine Uebe-Emden vor. Letztere und Thorsten Uebe-Emden sind die Autoren der Musicalproduktion (Neunkirchen/Siegerland).

Was für ein Paar!

Der Germane Ugur (Uwe Steiniger aus Waldbröl) und der Römer Claudius Antonius (Manfred Knobloch, bekannt als Limes-Cicerone in Hillscheid) führten durch den Abend und flochten in ihre humorvollen gegenseitigen Sticheleien auch viele kleine erstaunliche Infos ein.

Dass die Germanen „Barbaren“ genannt wurden, kam daher, dass sie, anders als die damaligen römischen Geschichtsschreiber, kein Latein sprachen. Aber barbarisches Verhalten (im heutigen Sinne) zeigten beide Seiten immer wieder. Die Germanen zogen gerne über den Rhein, um zu plündern. Und der Autor Dr. Matthias Heidrich stellte in seinen geschichtlichen Ausführungen fest, dass die Römer selbst Völkermord für ein geeignetes Mittel zur Durchsetzung ihrer Interessen hielten. Julius Caeser vernichtete 55 v. Chr. Abertausende germanische Tenkterer und Usipeten. Das Massaker löste eine Flüchtlingswelle der Überlebenden aus. Sie fanden Aufnahme und Schutz in der hiesigen Gegend bei den Sigambrern (auch Sugambrer genannt). „Die Geschichte wiederholt sich“, das haben sich sicherlich mehrere Zuhörer gedacht.

Die Barbaren trennen sich ganz zivilisiert

Wie groß das Interesse an Heidrichs Ausführungen war, konnte man im Anschluss sehen: Sehr viele Gäste kauften sich das Buch des 1965 im Westerwald geborenen Autoren „Der Westerwald… als wir Germanen waren (55 v.Chr. – 500 n. Chr.)“. Übrigens: Das Wort „Buchstabe“ geht auf Buchenstäbchen zurück, die den germanischen Seherinnen als Orakel dienten. So schließt sich ein Kreis. Die kulinarische Fehde wurde zu guter Letzt friedlich beigelegt. Das Ding ist: Römische wie germanische Speisen kamen gleichermaßen an. Zum Abschied las Sabine Dörner noch eine schaurige Sage vor, die sich im nahegelegenen Todtenberg ereignet haben soll. Und bei der Heimfahrt der Besucher brachten die leichten Nebelschleier, die bei mondheller Nacht über den Wiesen schwebten, ihre Worte und zugleich auch das schöne keltische Lied leicht schaurig kribbelnd wieder in Erinnerung …

(Text und Foto: Tatjana Steindorf)

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