© Sabine Dörner

Live at Stöffel: Musik von Pink Floyd

Pink Floyd, das heißt für viele „Another brick in the wall“, „Wish you were here oder „Money“. Genau diese Songs standen aber nicht im Mittelpunkt des Konzerts der Coverband „One Of These Pink Floyd Tributes“, die jetzt in Enspel auftrat.

Stattdessen ging es um frühe Werke – und insbesondere um das Album „Live at Pompeii“ (1972). Veranstalter war Johannes Schmidt (Kulturbüro der Verbandsgemeinde Westerburg) in Kooperation mit dem Stöffel-Park.

Ganz schön Pompeji

Im Amphitheater der italienischen Stadt ohne Publikum zu spielen – in der Stille, nur mit den natürlichen Umgebungsgeräuschen –  war damals auch eine Antwort auf Filme wie „Woodstock“, in denen den Zuschauern viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde, heißt es bei Wikipedia. Und rund 50 Jahre später wird nun die Basaltbühne im Stöffel-Park vor der stillgelegten Brecheranlage zur Kulisse der unkonventionellen Musik.

Die Vulkanthematik fehlt nicht: Davon zeugt schon das magmatische Gestein des Stöffel-Parks, das die Gabionen füllt, auf dem das Publikum sitzt. Und das hat bis vor Kurzem auch Spuren früheren Lebens bewahrt, nämlich die 25 Millionen Jahre alten Stöffel-Fossilien. Gut, statt Kampanien gibt’s hier den Westerwald.

Doch Bandleiter und Gitarrist Steffen Thiele ist voll des Lobs, was die Fahrt durch die Region, den Stöffel-Park und auch das regionale Bier angeht. Später wird Bassist Arndt Immekeppel zeigen, wozu eine Flasche des Gerstentrunks außerdem noch gut ist: zum Sliden auf den Saiten.

Es fängt unpompös an  

Das Konzert fängt an ohne Worte und Erklärungen, ganz unpompös. Noch ist das Licht hart, die Musiker stehen auf der Bühne fast im Dunkeln, alles pur, nur Beton und Equipment. Doch der Sound fängt die Zuhörer schnell ein. Der Alltag schwindet, die Gefühle können fließen und Entspannung stellt sich ein. 1965 wurde die englische Band gegründet, die mit Psychedelic Rock begann und sich zum Progressive Rock hin entwickelte, wobei Merkmale verschiedener musikalischer Gattungen einflossen: Klassik, Jazz, Blues und nicht-westliche Klänge.

Die Akustik ist gut, nur auf den oberen Plätzen sind keine zusätzlichen Lautsprecher aufgestellt. Von Ferne weht in der Pause eine Prise „Rock im Feld“ herbei. Ein Fan ist von der Darbietung nicht gänzlich überzeugt, hat sie doch schon Pink Floyd im Original gehört und vermisst das gewisse Etwas.

Ein anderer Fan jedoch ist schier hingerissen: Gerade die alten Songs gefallen ihm, die „sonst kaum noch gespielt werden“, beispielsweise „Julia Dream“ aus den 60-ern. Und  „Atom Heart Mother“ hätte er noch von keiner Coverband gehört, sagt der Deesener.  

Dann wird’s bunt

Im zweiten Teil wird das Pompeii-Programm durchgespielt: „Echoes“, „Careful with that axe, Eugene“, „A saucerful of secrets“… Die Beleuchtung taucht alles in Blau, Lila, Rot, Nebelschwaden wallen selbst ums Publikum, teils züngeln Flammen hoch. Der große Gong wird bearbeitet, Musiker liegen auf dem Boden, auch den Keyboarder Dominic Baumann rafft es dahin. Und Thomas Diemer (Schlagzeug) gibt alles.

Wer möchte sich den Film ansehen, wenn man hier sein kann? Und die Musik ist so gut, dass die Faszination auch auf Nicht-Fans überspringt. Dann breitet Jonas Kopp (Gesang) noch mal die Arme aus – man möchte es ihm fast gleichtun – und das Konzert geht dem Ende zu. Großer Applaus!

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One Of These ist öfter in der Region unterwegs, und es gibt sie auch in großer Besetzung mit verschiedenen Programmen. 

(Foto und Text: Tatjana Steindorf)

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