© Sabine Dörner

Neu: der Wäller Jakobsweg

Zu den größten Schätzen im Westerwald zählen die Wanderwege. Und zu den Sehenswürdigkeiten zumeist Kirchen. Pfarrer Ralf Hufsky (Westerburg) verbindet beides. Er hat ein besonderes Herzensprojekt damit verwirklicht: den Wäller Jakobsweg. Die erste Wegmarkierung wird der Bischof Dr. Georg Bätzing Anfang Juli 2022 befestigen, und am Sonntag, 24. Juli 2022, findet dann das Einpilgern statt, zu dem alle Interessierten eingeladen sind!

„Wer sein Ziel kennt, findet den Weg“ – diesen Gedanken von Laotse greift der katholische Pfarrer auf. „Jeder ist eingeladen, sich mit dem Pilgerweg eine Aufgabe, eine Herausforderung zu stellen, vielleicht über sich hinauszuwachsen …“. Der Wäller Jakobsweg steht jedem offen und soll motivieren, ein Weg zu sich und zu Gott zu finden.

Die Umsetzung des Projekts übernahm Ralf Hufsky, hat aber auch Partner gefunden in der Tourist-Information WällerLand am Wiesensee, wo Nina Engel ihm zur Seite stand, und in Barbara Sterr vom WanderTourenTeam (WTT) Rengsdorf, die auf dem Gebiet von Wanderwegen, Kartenerstellung, Beschilderung etc. erfahren ist. Sie hat das schöne, schlichte, zur Pfarrei Liebfrauen passende Pilgerlogo entworfen.

Der Jakobsweg und der Pfarrer

Seit über 1000 Jahren wandern Pilger zum Grab des Apostels Jakobus in der spanischen Stadt Santiago de Compostela. Jeder Weg dorthin ist „richtig“. Und so entstand und entsteht ein ganzes Netzwerk an Jakobswegen. Die fünf großen Wege in Spanien ist Ralf Hufsky alle gegangen (bis auf rund 500 km der Via de la Plata, die er nachholen wird). Seine Urkunden und Wegstrecken hat er an die Wand gepinnt. „Das motiviert mich“, sagt er. Wenn er pilgert, begleitet ihn sein kleiner Pilgerrabe „Socke“, der an seinem Zwölf-Kilo-Rucksack hängt, auch ein metallener Trinkbecher ist immer dabei. Er beginnt alleine, denn auf dem Weg zeige sich schon, auf wen man treffen soll, sagt er.

Auf die Idee, selbst einen Jakobsweg zu erschaffen, kam er im Jahr 2020. Gottesdienste waren durch Corona nicht möglich. So drehte er den Spieß um. „Da nahm ich am Karfreitag die Kreuzreliquie und trug sie zu allen Kirchorten unserer Pfarrei.“ 50 Kilometer ging er. Dadurch und durch den „Dreikirchenweg“ in Westerburg fand er seine Inspiration.

Der Wäller Jakobsweg: anspruchsvoll und herausfordernd

„Klare Ziele, gute Infrastruktur, weite Strecken“ machen den Wäller Jakobsweg aus. Er besteht aus drei miteinander verbundenen Teilstrecken. Die beiden ersten beginnen an der Tourist-Information WällerLand am Wiesensee (TiWi): Die „Stammstrecke“ führt von hier aus bis nach Herschbach (OWW). Sie sei ein „Vorgeschmack auf die spanischen Jakobswege“. 17,2 Kilometer lang ist die Strecke, auf der drei WC-Stationen für Menschen mit oder ohne Behinderung zu finden sind.

Die Strecke „ Langer Marsch“ kann man als Camino Duro (harten Weg) bezeichnen. Vom Wiesensee aus führt er auf 31,6 km nach Pottum , Langenhahn, Rotenhain, Rothenbach, Hahn am See und zur Jakobskapelle (Herschbach).

Die „Salzer Schleife“ beträgt 11 km und bezieht auch Guckheim mit ein. Durch die Kombination der Einzelstrecken wird der „Kirchenmarathon“ daraus: 52,7 km. „Echte Pilger schaffen das an einem Tag“, ermuntert Pfarrer Hufsky.

Die Wegmarkierung: Der gelbe Strahlenkranz auf schwarzem Grund symbolisiert die Jakobsmuschel, das Wahrzeichen der Jakobspilger (und erscheint wie ein gespiegelter Teil des Logos der Pfarrei Liebfrauen). Stempelstellen werden eingerichtet – und wer den entsprechenden Nachweis in seinem Pilgerpass vorzeigen kann, erhält auf Wunsch die Pilgerurkunde „WällerWeLa“ im Pfarrbüro oder in der TiWi.

Zu den Kirchen wird auf den rund 18 QR-Codes vor Ort informiert. Auch persönliche Erfahrungen werden vom Pfarrer der die Texte auf der Infotafel selbst verfasst hat, eingebracht. Und das ist erst der Anfang – im Anschluss kann der Lahn-Camino begangen werden, dann vielleicht der Rhein-Camino …

Einpilgern am 24. Juli 2022

Die Pilger treffen sich am Sonntag, 24. Juli, um 13 Uhr bei der Tourist-Information am Wiesensee (TiWi), um die „Stammstrecke“ des neuen Weges einzupilgern. Ihr erstes Etappenziel ist die Liebfrauenkirche, wo eine Rast stattfindet und etwas zu trinken gereicht wird. Bei der neuen Kirche in Kölbingen wird dann eine Kaffeepause eingelegt. Etwa gegen 19 Uhr ist dann die Ankunft in Herschbach an der Kapelle, wo es einen Pilgertrunk, einen Wein, gibt.

Ein Bus wird (gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro) die Pilger zum Ausgangspunkt (TiWi) zurückfahren.

Das Kreuz in der Jakobskapelle, „ein authentisches Kreuz aus Galizien“, ist übrigens von Klaus Hofmann gestiftet worden.

Der Wandererfahrung nachspüren

Ein weiteres Ziel von Pfarrer Hufsky ist es, eine Pilgernachbereitung anzubieten. „Zur Vorbereitung gibt es bereits einige Angebote.“ Aber für den Erfahrungsaustausch und die prägenden Erlebnisse soll auch Raum geschaffen werden.

„Wer Pilgern kann, kann auch alles andere schaffen“, ist sich Pfarrer Hufsky sicher. Doch Rücksicht zu nehmen – auch auf sich selbst – gehöre dazu. Das hat ihn sein schmerzendes Knie gelehrt.

(Fotos: Tatjana Steindorf)

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