© Sabine Dörner

Oldtimerparade fasziniert rund 7000 Besucher

Benefiz und Spaß an der Vielfalt bot das AAC-Treffen im Stöffel:

Es ist ein Kommen und ein Gehen, teilweise gibt es sogar einen Aufnahmestopp auf dem Gelände des Stöffel-Parks, der rund 1100 Fahrzeuge (bis Baujahr 1990) an diesem sommerlichen Sonntag begrüßen darf. Der „Ahr-Automobilclub 1924 e.V., Bad Neuenahr“ hat im Westerwald einen hilfreichen Partner gefunden, um seine traditionellen Veranstaltungen durchzuführen – und um Gelder für Betroffene der Flutkatastrophe in ihrer Heimat generieren und spenden zu können.

Ein Catwalk der besonderen Art

Die Heranfahrenden bewegen sich im Schritttempo bis weit hinter den kleinen See, alle nehmen Rücksicht aufeinander, sowohl die Besucher als auch die parkenden Gäste schauen sich neugierig die prächtigen Exemplare an, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein gigantischer gepflegter Ferrari fährt ein, dahinter ein Bulli in lädiertem Look, ein Mustang folgt … Es ist ein unablässiges Dahinziehen, ein Catwalk der besonderen Art. Wer abfährt, dessen Lücke wird sofort geschlossen. Teilweise ist vor lauter interessierten Besucher – ausgestattet mit Kappen, Kindern, Kameras und auch mal einem Pünktchenkleid – kein Blech mehr zu sehen.

Ein Staunen, ein Taxieren, ein Nachdenken – was ist das für ein Modell, Baujahr …? Technische Daten und Namen hält Moderator Bernd Schultz bereit.

Erinnerungen aus der Jugend

Doch es geht um mehr, es ist auch ein intuitives, emotionales Erleben. „Jetzt lass mich mal nach Autos schauen, die ich aus meiner Kindheit kenne“, ist eine Frau zu hören, deren Partner sie auf seine immer neuen Entdeckungen aufmerksam macht.

Ja, für die meisten ist es ein Wiedersehen mit der eigenen Jugend. Das Auto hat man selbst oder Mama und Papa gefahren – oder Magnum, der Privatdetektiv aus der gleichnamigen Serie, der in den 1980er Jahren im Ferrari 308 GTS zur Arbeit fuhr.

Alte Traktoren und Laster sind ebenfalls dabei, und das „Yamaha Klassik Team Westerwald“ zeigt alte Rennmaschinen. Die meisten Oldies kommen aus dem Westerwald und der Nachbarschaft. WW, AK, LM sind da, auch viele aus Siegen. Kennzeichen aus Friedberg, Siegburg und Köln sind vor Ort, auch aus Berlin jemand und Belgien.

Glanz des frühen Hollywoods

Die Auktion (von mycarmunity.com) ist ein Anziehungspunkt. Gut hundert Menschen versammeln sich hier und verfolgen die Deals in respektvoller Ruhe. Und vom SWR steht ein Fernsehteam mit der Kamera im Anschlag. Dahinter blickt man von oben auf einige Oldtimer-Wohnanhänger. Der Regenschirm mit Troddeln ist das Tüpfelchen auf dem i.

Hingucker unter den Aberhunderten von „Schätzchen“ sind auch immer wieder amerikanische Modelle. Etwa ein Supercharger (der Marke Auburn Speedster 851/876), der dort steht wie aus gleißendem Silber gegossen. Dieser Oldtimer der zweiten Generation erweckt die hochfahrenden Hollywood-Träume der 1920er- und 1930er-Jahre.

Neben den schönen Ständen – darunter handgemachte Ledertaschen für den geschmackvollen Oldie-Fahrer oder ein hübscher Glastisch, der seinen „Fuß“, einen Motorblock, zur Geltung bringt. Ja, so kann ein alter Motor immer bei einem bleiben, sich sehen lassen und noch praktischen Nutzwert haben.

Jetzt geht die Arbeit richtig los

Nach stundenlangem Gucken ist eine Rast wichtig: Unter langen Reihen von Tischen unter Pavillons, aufgestellt und bewirtet von DD Die Idee, wird gegessen und getrunken.

Gut ist der Schutz vor der Sonne, die unablässig scheint und sicher vielen das Fell an diesem Tag verbrennt.

Mit rund 50 Helfern ist der AAC Bad Neuenahr im Einsatz. Sie machen gute Arbeit. Zwei vom Vorstand sehen am Nachmittag bereits wie hypnotisiert aus. Die wundervolle Resonanz scheint sie erschlagen zu haben. Einer sagt: „Gestern schoss es mir noch durch den Kopf: Was, wenn keiner kommt?“ Und der Vorsitzende Hermann-Josef Doll, der ein bisschen wie auf Wolken geht, meint nach viel Lob zu allen Seiten: „Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an, denn nun müssen die Spenden verteilt werden.“ Denn die Hälfte der Einnahmen geht an Betroffene der Flutopfer.

Es geht weiter!

Unsicher ist, wann die Treffen in der Spätburgunder-Gegend wieder machbar sind. 2023 wird der AAC auf jeden Fall wieder im Stöffel-Park zu Gast sein. „Die Termine stehen schon“, so Geschäftsführer Martin Rudolph, der sich begeistert von deren Organisationstalent zeigt. „Das war das beste und größte Autotreffen, das wir bislang hatten“, sagt er zu „Oldtimer im Park“ und hebt hervor, wie unproblematisch alles verlief und wie geregelt die Zufahrt erfolgte. Es ist möglich, dass sogar der 100. Geburtstag des AACs im Jahr 2024 im Westerwald gefeiert wird. Willkommen sind sie!

Die 22. „Ahr-Rotwein-Klassik“ steht vor der Tür 

Die nächste Veranstaltung des AAC Bad Neuenahr findet bald, am Sonntag, 10. Juli, statt. Start und Ziel ist der Stöffel-Park. Fahrtleiter Robert Kreusch (AAC) hat seine Rallye-Teilnehmer schon beisammen. Doch gibt es parallel dazu ab 13 Uhr ein offenes Old- und Youngtimertreffen (bis Baujahr 1991) in Enspel. Eintritt für Fahrer und Interessierte: 10 Euro pro Person, 50 Prozent geht an die Flutopfer.

(Foto: Tatjana Steindorf)

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