© Sabine Dörner

Viel Gefühl zum Auftakt der Klappstuhl-Konzerte

Bei bestem Wetter fanden sich viele Besucher zum diesjährigen ersten Klappstuhl-Konzert in der traumhaften Kulisse am Winner Ufer ein. Anders als in den vergangenen Jahren wurde diesmal nicht die Naturbühne vor der Tourist-Information genutzt, sondern man spielte auf einer neuen Bühne mit dem See im Hintergrund. Der Kulturreferent der Verbandsgemeinde Westerburg, Johannes Schmidt, begrüßte die Gäste und stellte den Spendenzweck des Abends vor: Die Arbeit mit Geflüchteten, ein in die Osteuropa-Hilfe eingegliedertes Projekt des Kirchenvereins e.V. Unnau – diese Ankündigung sollte später noch einmal von Relevanz sein.

Singing Piano betraten die Bühne

Nun aber betrat die Band Singing Piano die Bühne, welche zum festen Bestandteil der kulturellen Jahresplanung des Kulturbüros Westerburg gehört. Bereits zum dritten Mal waren die Musiker zu Gast, diesmal in vergrößerter Combo und mit komplett neuem Set. Neben der Gründungformation um Sänger und Gitarrist Steffen Eideneier und Keyboarder Christoph Vetter komplettieren seit längerer Zeit schon Daniel Mockenhaupt (Gitarre), der neu dazu gestoßene Tobias Vetter (Schlagzeug) und David Schäfer (Bass) die Band. Schon zu Beginn gab es die erste Überraschung, als Singing Piano die Hymne „Seventeen Going Under“ des aktuell wohl am heißesten gehandelten Künstlers Sam Fender aus England spielten. 

Alex Schäfer mit dabei

Die Band arbeitete sich durch die Jahrzehnte der Musikgeschichte, von bewährten Klassikern bis hin zu eigenen Interpretationen moderner Popsongs. So gaben sie dem erfolgreichen Hit „Blinding Lights“ des amerikanischen R&B-Sängers The Weeknd ihre ganz eigene Note. Auch bei diesem Konzert freute sich die Band über Gastmusiker. So übernahm Alex Schäfer gleich bei mehreren Songs das Schlagzeug. Insgesamt war die Stimmung auf und vor der Bühne sehr familiär. Die Besucher lauschten gebannt den Musikern, nicht zuletzt weil Steffen Eideneier sich in guter alter Tradition bei seinen Anmoderationen um Kopf und Kragen redete, versprach er doch bei dem letzten Gastspiel im Stöffel-Park, nicht immer mit „Der nächste Song ist von…“ zu beginnen. Auf Radiohead‘s Creep folgte Chicago von Clueso und weiter ging es mit Everlong von den Foo Fighters. Bereits bei dem ersten Song Hero, den die Band von den Foo Fighters spielte, erzählte David Schäfer von der Besonderheit des Liedes, da der für eine Generation prägende Schlagzeuger der Foo Fighters, Taylor Hawkins, in diesem Jahr verstorben ist.

Große Gefühle gab es, als Singing Piano in Urbesetzung das eher unbekannte Lied „Watch Over You“ der Band Alter Bridge spielte. Steffen Eideneier konnte einmal mehr beweisen, welche beeindruckende stimmliche Range er singen kann mit seinem tiefen, rauchigen Stimmklang. Es wurde gelacht, eine SnareDrum ging kaputt, junge Fans sammelten sich schon während des Konzerts neben der Bühne mit Autogrammwünschen und generell war alles etwas weniger ernst unter dem mittlerweile groß aufleuchtenden Vollmond über dem Wiesensee. Als letztes Lied spielten die Jungs dann den Song, auf den viele Besucher bereits gewartet hatten: In the End der Band Linkin Park. Mit ihrer Interpretation des Songs gelang ihnen an gleicher Stelle vor zwei Jahren ein wahrer Internet-Hit, als eine Videoaufnahme des Songs Zehntausende Klicks generierte. 

Die Geschichte von Nastya, einer Ukrainerin 

Als die Band unter Beifall die Bühne verließ, kam anstelle der Zugabe überraschend Kulturreferent Johannes Schmidt auf die Bühne zurück und holte diesmal etwas weiter aus. Bezugnehmend auf den eingangs erwähnten Spendenzweck, erzählte Schmidt nun die Geschichte der jungen Ukrainerin Nastya. Ihr war infolge des schrecklichen Krieges in der Ukraine mit ihrer zehnköpfigen Familie nach einer wahren Odyssee die Flucht nach Rumänien geglückt. Dort wurde die ganze Familie in einem Flüchtlingscamp von Johannes Schmidt, der mit seinem Vater und weiteren Freiwilligen zu einer Hilfsaktion für Geflüchtete unterwegs war, aufgenommen und nach Deutschland gebracht.

Eine Zugabe, die zu Tränen rührte

Die Emotionen standen ihm ins Gesicht geschrieben als er Nastya ankündigte, die die ersten zwei Zugaben des Abends spielte. Es war für das junge Mädchen der erste Auftritt vor Publikum überhaupt, nachdem durch einen Zufall bekannt geworden war, dass sie sehr gut Klavier spielen und singen kann.

Bei ihrem ersten Lied „Imagine“ von John Lennon begleitete sie Steffen Eideneier im Gesang, ein zweites Lied aus ihrer ukrainischen Heimat sang sie alleine am Klavier. Viele Besucher waren zu Tränen gerührt. Die überall aufleuchtenden Taschenlampen der Smartphones rahmten diesen emotionalen Moment auch optisch. Mit tosendem Applaus verließ die junge Ukrainerin die Bühne und Singing Piano kamen für die letzten zwei Songs zurück.

Bei „Purple Rain“ von Prince spielte Daniel Mockenhaupt ein lupenreines minutenlanges Gitarrensolo, das sein ganzes Können unter Beweis stellte. Nach vielen starken emotionalen Momenten und einem tollen Abend entließ die Band die Zuschauer mit „Little Lion Man“ von Mumford & Sons in den Abend. Es wurde eine stolze Spendensumme von knapp 700 Euro erreicht, welche die Band auf 800 Euro aufstockte.

Weiter geht es mit…

Weiter geht es mit den Klappstuhl-Konzerten am kommenden Mittwoch, 22. Juni,  mit der D. King’s Club Band. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr, am Winner Ufer in Stahlhofen am Wiesensee.

(Fotos: Sebastian Kraft)

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